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Autoimmunität und Serologie-Labor
Die Labors der diagnostischen Immunologie erbringen jeden Tag spezialisierte Analysen für die Patientinnen und Patienten des USZ und für externe Auftraggeber.
Das Labor der Klinik für Immunologie ist nach der Norm ISO/IEC 17025:2005 und ISO 15189:2012 akkreditiert. Das Datum der Erstakkreditierung war der 08. September 1999. Die Akkreditierung ist gültig bis zum 7. September 2024.
Zudem besteht eine Anerkennung durch das BAG als mikrobiologisches und serologisches Laboratorium, eine Bewilligung der Swissmedic für die Durchführung von mikrobiologischen und serologischen Untersuchungen und eine Bewilligung des BAG zur Durchführung von molekulargenetischen Untersuchungen.
Bei einem Infekt mit dem SARS-CoV-2 ist in der akuten Phase die PCR zum Nachweis der viralen RNA aus dem Rachenabstrich die Methode der Wahl. Die Sensitivität ist aber nicht 100%, weil das Virus ev. gar nicht im Abstrich vorhanden ist. Im Verlaufe der Erkrankung nimmt dann die Sensitivität weiter ab und beträgt dann 9 Tage nach Beginn der Symptome noch 50%. Bei unseren Patienten und Patientinnen haben wir gesehen, dass z.T. schon wenige Tage nach Beginn der Symptome Antikörper nachweisbar waren, zuerst IgA-AK und danach auch IgG. Die Spezifität der IgG-AK ist sehr gut, diejenige der IgA-AK liegt bei knapp 90%, ev. wegen Kreuzreaktionen mit endemischen Coronaviren. Die Serologie ergänzt also die Diagnostik bei einer frischen oder vor allem nicht mehr ganz frischen Infektion. Wie lange die AK positiv bleiben und ob eine Immunität besteht, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden.
Bei Patienten und Patientinnen mit idiopathischer Kleinhirndegeneration ist eine Abklärung auf anti-neuronale Autoantikörper indiziert, da dies einen Hinweis auf ein paraneoplastisches Syndrom geben kann und prognostisch relevant ist. Einige dieser Antikörper haben Zielantigene, welche in allen Neuronen vorkommen, z.B. Anti-Hu oder Anti-Ri, andere Antikörper richten sich gegen Antigene, die vor allem in den Purkinje-Zellen (PC) des Kleinhirns exprimiert werden. In der indirekten Immunfluoreszenz (iIF) auf Cerebellum erinnern diese PCs mit ihrem leuchtenden Soma und den Dendriten an die Medusa aus der griechischen Mythologie mit ihren Schlangenhaaren. Die meisten dieser Antikörper sind wichtig für die Regulation der Kalziumkonzentration in den PCs. Morphologisch lassen sich diese Antikörper kaum unterscheiden, daher verwenden wir transfizierte Zellen, um 4 wichtige dieser AK spezifizieren zu können.
Material: Serum, alternativ auch EDTA-, Heparin- oder Citratblut, und Liquor
Verrechnung: 2x 1194.00 à 87 Fr + 2x 1195.00 à 67 Fr.
Das Komplementsystem stellt eine der ersten Abwehrreihen des angeborenen Immunsystems gegenüber eindringenden Mikroorganismen dar, erfüllt wichtige Aufgaben bei der Entsorgung von apoptotischem Material und bildet auch einen Link zum adaptiven Immunsystem. Einschränkungen in der Funktionalität oder mangelnde Regulation des Komplementsystems haben daher schwerwiegende Krankheitsbilder zur Folge. Bisher haben wir in der Komplementdiagnostik bereits die Bestimmung der Gesamtaktivität, die quantitative Bestimmung der Komplementfaktoren C3 und C4 sowie die quantitative und funktionelle Bestimmung des C1 Inhibitors angeboten. Wir erweitern unser Angebot nun um die quantitative Bestimmung von C1q, C2, Faktor H und Faktor B.
Präanalytik: Das Serum muss nach Abnahme rasch weggefroren werden. Alle Einsender sollten daher darauf achten, dass uns das Material noch am Tag der Probenentnahme erreicht. Sollte dies bei externen Einsendern nicht möglich sein, so sollte das Serum gefroren und auf Trockeneis versendet werden.
Kollagen VII ist der Hauptbestandteil der Verankerungsfasern in der epidermalen Basalmembran. Es besteht aus der Tripelhelix des Kollagens mit zwei nicht-kollagenen globulären Domänen (NC1-Domäne am aminoterminalen Ende und NC-2am C-terminalen Ende) auf jeder Seite. Die Antikörper richten sich vor allem gegen Konfirmationsepitope der NC-1-Domäne, können sich aber auch gegen andere Teile richten, was vielleicht die unterschiedlichen klinischen Manifestationen der Epidermolysis bullosa acquisita erklärt. Bei der Epidermolysis bullosa acquisita führen die Antikörper gegen Kollagen VII zu tiefliegenden Blasen unterhalb der Epidermis. Die Blasen entstehen durch mechanische Belastung der Haut und führen sekundär zu Erosionen der Haut. Die Antikörper sind meist vom IgG-Isotyp, IgA kommt aber ebenfalls vor. Sie korrelieren mit der Krankheitsaktivität und gelten somit als Aktivitätsmarker. Bestimmt werden sie mittels indirekter Immunfluoreszenz auf transfizierten Zellen.
Material: Serum, alternativ auch Plasma (EDTA-, Heparin-, Citrat-)
Verrechnung: 1x 1194.00 à 87 Fr.
Angabe auf dem Befund: quantitativ als Titer, Referenzwert <1:10
Laminin-332 ist ein wichtiger Bestandteil der Basalmembran der Haut, der Lunge, des Dünndarms und der Augen. Es ist wichtig für die Adhäsion der Epidermis an der Dermis und ist in die Wundheilung involviert. Es ist ein Heterotrimer und sieht aus wie ein Kreuz mit einer globulären Domäne aus den Untereinheiten α3, β3 und γ2, gegen die sich die AK richten.
Die Antikörper richten sich vor allem gegen die Alpha-Kette, in dem von uns verwendeten Test sind aber für eine optimale Sensitivität alle drei Ketten vorhanden. Die Antikörper sind direkt pathogen und mit einem erhöhten Tumorrisiko (Lunge, Magen, Kolon, Endometrium) verbunden. Der Tumor kann auch erst später manifest werden.
Die Patienten und Patientinnen leiden an einem Schleimhautpemphigoid, charakterisiert durch subepidermalen Blasen der Schleimhäute und in einem Drittel der Fälle auch der Haut. Diese Blasen führen zu Narben und zu einem Funktionsverlust (Strikturen der Urethra, Analstenose, Erblindung). Die Krankheit verläuft meistens langsam und chronisch und zeigt entsprechend eine relativ niedrige Antikörper-Aktivität im peripheren Blut, was die Diagnostik erschwert. Antikörper gegen Laminin 332 sind zudem nur bei einem Drittel der Patienten und Patientinnen nachweisbar, wobei nur bei diesen Patienten und Patientinnen eine Tumorsuche indiziert ist. Bestimmt werden die Antikörper mittels indirekter Immunfluoreszenz auf transfizierten Zellen.
Material: Serum, alternativ auch Plasma (EDTA-, Heparin-, Citrat-)
Verrechnung: 1x 1194.00 à 87 Fr.
Angabe auf dem Befund: quantitativ als Titer, Referenzwert <1:10
Der Glycin-Rezeptor – ein Ionenkanal – kommt vor allem im Hirnstamm und Rückenmark vor, daneben auch noch in Spermien und Makrophagen. Sein Ligand das Glycin ist neben dem GABA der wichtigste inhibitorische Neurotransmittor. Antikörper gegen den Glycin-Rezeptor können nun aber diese Hemmung behindern, wodurch die Muskeln zu stark reagieren; es kommt zur PERM (progressive Enzephalitis mit Rigidität und Myoklonus), der Maximalform eines Stiff-Person-Syndroms, wobei eine Tumorassoziation möglich ist.
Material: Serum, Liquor, alternativ auch Plasma (EDTA-, Heparin-, Citrat-)
Verrechnung: 1x 1194.00 à 87 Fr.
Angabe auf dem Befund: quantitativ als Titer, Referenzwert <1:10 im Serum bzw. negativ im Liquor
mGluR5 ist ein G-Protein-gekoppelter Rezeptor, der an der synaptischen Plastizität beteiligt ist. Er kommt vor allem im Hippocampus und in der Amygdala vor. Antikörper gegen den Rezeptor, welche zu psychiatrischen Symptomen wie Agitation, Desorientierung, Halluzinationen und anterogradem Gedächtnisverlust führen, findet man auch bei jungen Personen. Das ursprünglich beschriebene Ophelia-Syndrom, benannt nach der Geliebten Hamlets, war eine limbische Enzephalitis mit neuropsychiatrischen Symptomen bei Hodgkin-Lymphom. Das Lymphom ist aber nicht obligat.
Material: Serum, Liquor, alternativ auch Plasma (EDTA-, Heparin-, Citrat-)
Verrechnung: 1x 1194.00 à 87 Fr.
Angabe auf dem Befund: quantitativ als Titer, Referenzwert <1:10 im Serum bzw. negativ im Liquor
Neu bietet das Labor der Klinik für Immunologie (AKI) die Bestimmung der Antikörper gegen IgLON5 an. Anti-IglON5 ist ein Antikörper, der sich gegen ein neuronales Zelladhäsionsprotein der Ig-Superfamilie richtet. Er ist mit Schlafproblemen, bulbären Symptomen, Gangabnormalitäten, okulomotorischen Problemen und ev. auch mit einer Abnahme der kognitiven Fähigkeiten assoziiert. Der AK ist nicht als paraneoplastisch einzustufen.
Wir messen den AK mittels indirekter Immunfluoreszenz auf transfizierten Zellen. Damit können wir Ihnen zurzeit nun folgende AK gegen neuronale Oberflächen-Antigene anbieten: AK gegen NMDA-Rezeptoren, LGI1 und CASPR2, AMPA1/2-Rezeptoren, GABAB-Rezeptoren, DPPX, VGKC, Glycinrezeptoren und mGluR5.
Material: Serum, Liquor, alternativ auch Plasma (EDTA-, Heparin-, Citrat-)
Verrechnung: 1x 1194.00 à 87 Fr.
Angabe auf dem Befund: quantitativ als Titer, Referenzwert <1:10 im Serum bzw. negativ im Liquor
Neu bieten wir einen Ausbau unserer durchflusszytometrischen Switched-memory B-Zell Bestimmung an. Hierbei werden zusätzlich zu naiven-B-Zellen sowie Switched-memory und non-Switched-memory B-Zellen neu auch die Transitorischen B-Zellen (Zellen die das Knochenmark erst kürzlich verlassen haben), Plasmablasten sowie mögliche CD21low B-Zellen untersucht. Dies erlaubt eine genauere Aussage bezüglich peripheren B-Zell-Pools bei Fragestellungen wie V.a. variables Immundefektsyndrom oder auch bei der Abklärung einer Immunglobulin-Synthesestörung.
Material: EDTA-Vollblut (bitte bei Raumtemperatur lagern bis zum Versand)
Verrechnung: 1x Position 1523.00 à 36 TP sowie 8x Position 1524.00 à 18 TP
Mehr Informationen
Material: EDTA-Blut (5 ml) oder Serum (mind. 2 ml)
Verrechnung: 1 x 3078.00 à 180 TP
Angabe auf dem Befund: qualitativ (pos / neg) & quantitativ (IE/ml)
Thermo Fisher Scientific kündigt per Ende Januar 2020 die Einstellung von sehr seltenen Tests an.
Somit können wir Ihnen die Testung folgender Einzelallergene bzw. Allergenmischungen nach Aufbrauch der Reagenzien nicht weiter anbieten.
Für Informationen zu alternativen Testmöglichkeiten melden Sie sich bitte via Labor.Immunologie@usz.ch .
Der switched Memory B-Zellpanel wird mit dem ursprünglichen Setting (CD27 vs. IgD) per 1.12.2019 nicht mehr angeboten, da allfällige transitorische B-Zellen (0.6-3.5% der B-Zellen) in der Population der naiven B-Zellen oder auch Plasmablasten (0.4-3.6% der B-Zellen) in der Population der switched memory B-Zellen nicht berücksichtigt werden. Alternativ bieten wir ihnen das B-Zellen – Subpopulationen Assessment. Für mehr Infos gehen Sie bitte zu Periphere Messung der B-Zell Differenzierung in der Rubrik ‚Neu in unserem Angebot‘.
Die durchflusszytometrische Standardbestimmung der Lymphozyten wird ab dem 5.10.2019 mit anti-CD16 erweitert. Dies ermöglicht die künftige Unterteilung der NK-Zellen zusammen mit dem Oberflächenmarker CD56 in die Subpopulationen CD56bright / CD16dim/neg und CD56dim / CD16bright, welche in verschiedenen pathologischen Settings erniedrigt bzw. erhöht sind. NK-Zellen stellen mit ihrer Fähigkeit Zielzellen ohne vorherige Sensibilisierung zu Lysieren, sowie deren Produktion von Zytokinen und Chemokinen in der frühen Immunabwehr eine wichtige Komponente des angeborenen Immunsystems dar. Die beiden beschriebenen Subpopulationen unterscheiden sich dabei jedoch stark in ihrer natürlichen Zytotoxität sowie auch in der Produktion von Zytokinen. Während CD56bright NK-Zellen eine eher niedrige Zytotoxität aufweisen, produzieren sie stattdessen hohe Levels an immunregulatorischen Zytokinen. Die CD56dim NK-Zellen dagegen besitzen eine sehr hohe Zytotoxität, können aber nur in geringem Masse Zytokine produzieren und freisetzten.
Material: EDTA-Vollblut (bitte bei Raumtemperatur lagern bis zum Versand)
Verrechnung: 1x Position 1523.00 à 36 TP sowie 5xPosition 1524.00 à 18 TP
Wir möchten Sie informieren, dass infolge von Methodenumstellungen die Referenzwerte der folgenden drei Analysen ändern. Die Änderungen erfolgen voraussichtlich Mitte Januar 2019.
• Anti-MuSK: neu 0.4 U/ml (früher<0.05 nmol/l)
• Anti-TPO: neu <35 U/ml (früher <40 IE/ml)
• Anti-Thyreoglobulin: neu <60 U/ml (früher <100 U/ml)
Seit dem 1.9.2018 dürfen bei der Frage nach einem Anti-Phospholipid-Syndrom nicht nur die IgG und IgM-Antikörper gegen Cardiolipin und Beta-2-Glykoprotein-I verrechnet werden, sondern auch die IgA-Antikörper. Im Rahmen einer Testumstellung werden wir Ihnen vermutlich ab Frühjahr diese AK wieder anbieten können.
Für die Bestimmung der AK gegen SLA und LKM1 haben wir zwei verschiedene Teste, einerseits ELISAs und andererseits einen Dot. Den Dot werten wir densitometrisch aus und geben das Resultat semiquantitativ an, sobald der Test positiv ist. Je nachdem, welche Analyse verordnet werden, führen wir entweder die ELISAs oder den Dot durch. Sie erhalten also folgende Resultate:
Das UZL-Auskunftssystem ermöglicht Ihnen die Suche nach bestimmten Analysen, welche von den verschiedenen Labors des USZ angeboten werden. Hier finden Sie Informationen betreffend Material, Präanalytik, Frequenz der Analyse sowie eine kurze klinische Information zum Test.
Wenn Sie zusätzlich etwas wissen möchten, das Sie nicht im UZL-Auskunftssystem oder unter dem Fachwissen finden, dann rufen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne und helfen Ihnen weiter, wenn es darum geht, welche Analysen sinnvoll sind, was es dabei zu beachten gibt und wie die Resultate zu interpretieren sind.
Möchten Sie im Rahmen einer Studie Analysen messen lassen, die nicht der Krankenkasse verrechnet werden können und die nicht über einen wissenschaftlichen Fall abgewickelt werden können? Wenn es sich um Analysen handelt, die wir routinemässig anbieten, dann füllen Sie bitte den Projektantrag so weit wie möglich aus und schicken Sie ihn als Wordfile elektronisch an studien.immunologie@usz.ch.
Falls es sich um Analysen handelt, die wir nicht routinemässig anbieten, dann fragen Sie bitte zuerst bei der gleichen E-Mail-Adresse an, ob die von Ihnen gewünschten Analysen möglich sind.
Auskunft zu Material und Vorbereitung der Proben können Sie ebenfalls auf dieser Adresse erhalten.
Universitätsspital Zürich
Labor der Klinik für Immunologie
OPS E4
Rämistrasse 100
8091 Zürich
Universitätsspital Zürich
Häldeliweg 4
8091 Zürich