Häufige Fragen zu Adipositas

Wir haben hier die häufigsten Fragen rund um Adipositas für Sie zusammengestellt und beantwortet.

Die Abkürzung BMI steht für Body Mass Index. Dieser Index errechnet sich durch das Verhältnis von Gewicht geteilt durch Körpergrösse im Quadrat. Damit stellt er das Körpergewicht ins Verhältnis zur Körperhöhe. Das Ergebnis zeigt, ob eine Person normalgewichtig (BMI zwischen 18 und 24.9 kg/m2), übergewichtig (25-29.9 kg/m2) oder adipös (30 kg/m2 oder grösser) ist.

Hier können Sie Ihren BMI berechnen

Fettleibigkeit bzw. Übergewichtigkeit wird bestimmt durch die Messung des Körpergewichts geteilt durch Körpergrösse im Quadrat. Eine Person mit einem Body Mass Index (BMI) von 25-29.9 kg/m2 ist übergewichtig, hingegen ist eine Person mit einem BMI von 30 kg/m2 oder grösser fettleibig oder adipös.

Von einer morbiden Adipositas oder auch krankhaften Adipositas spricht man, wenn der BMI grösser bzw. gleich 40 kg/m2 ist.

Nach einer Magenbypass- oder Schlauchmagen-Operation folgt ein spezieller Kostaufbau. Am ersten Tag nach der Operation wird bei uns mit dem Kostaufbau begonnen. Ein Tag klare Flüssigkeit, anschliessend 2 Tage flüssige Kost, 2 Tage fein pürierte Kost und dann für weitere 2-3 Wochen nochmals weiche Kost. Ab ca. 3-4 Wochen kann langsam auf Normalkost umgestellt werden.

Grundsätzlich gilt:

  • Langsam Essen und sehr gut kauen. Sich nur auf das Essen konzentrieren nichts anderes gleichzeitig machen (wie z.B. Fernsehen, lesen, am PC arbeiten etc.).
  • Eine regelmässige Mahlzeitenverteilung einhalten. Anfangs besteht diese aus drei kleinen Hauptmahlzeiten und 2-3 Zwischenmahlzeiten, längerfristig je nach Gewichtsverlauf nur noch aus drei Hauptmahlzeiten.
  • Proteine (= Eiweiss) sind besonders wichtig nach einer Magenbypass-Operation. Proteine sind vor allem für eine gesunde Gewichtsabnahme wichtig, bei einer ungenügenden Proteinzufuhr wird vermehrt Muskelmasse abgebaut. Proteinreiche Nahrungsmittel sind fettarmer Fisch und Fleisch, Hülsenfrüchte, Fleischersatz, Eier, Milch und Milchprodukte.
  • Zuckerkonsum möglichst niedrig halten, vor allem gezuckerte Getränke wie Süssgetränke, Fruchtsäfte wie auch light-Getränke auf Basis von Fructose oder Maltose verzichtet werden. Insbesondere nach einer Bypass-Operation wird Zucker sowie Fructose/Maltose sehr schnell ins Blut aufgenommen, was zu einem sogenannten Dumping-Syndrom führen kann (Unwohlsein mit z.B. Schwindel, Zittern, Schweissausbrüchen).
  • Die Fettzufuhr möglichst einschränken, um Fettstühle zu vermeiden. Wir empfehlen eine Zufuhr unter 70g pro Tag empfohlen.
  • Möglichst 2 Liter energiearme Getränke trinken. In der ersten Zeit sollte die Kohlensäure wegelassen werden. Trinken und essen möglichst verschoben einnehmen.
  • Vitamin- und Mineralstoffpräparate müssen täglich und lebenslänglich zugeführt werden. Damit das Vitamin D vom Körper hergestellt werden kann, ist es notwendig, sich mind. 15 Minuten täglich draussen unter freiem Himmel zu bewegen.

Ja. Vor allem nach einer Magenbypass-Operation müssen Sie mit der Vitamin- und Mineraliensupplementation fortfahren, um Ernährungsmangelzustände zu vermeiden. Diese Mangelzustände können verursacht sein durch eine verminderte Aufnahme und Schwierigkeiten, Nährstoffe nach dem Eingriff zu absorbieren. Daneben besteht das Risiko, eine durch einen langfristigen Ernährungsmangel verursachte Erkrankung (z.B. Osteoporose) zu entwickeln. Die meisten Patientinnen und Patienten brauchen ein Multivitaminpräparat, Kalzium (ca. 1200 mg), Eisen für menstruierende Frauen (325 mg) und Vitamin B12 (eine Injektion pro 3 Monate). Vitamine können in Form von Tabletten oder flüssig eingenommen werden. Wenn Sie sich für eine Multivitamintablette entscheiden, nehmen Sie eine solche in Form einer Kautablette oder ein Multivitamin für Kinder. Nehmen sie nicht Kalzium und Eisenminerale zusammen und versuchen Sie es zu vermeiden, Vitamine auf nüchternen Magen zu nehmen.

Nach unserer Erfahrung hat ein Grossteil der Patientinnen und Patienten nach einer Magenbypass- oder Schlauchmagen-Operation nach 6-9 Monaten das Übergewicht um 50% verringert. Die Gewichtskurve stabilisiert sich in der Regel nach etwa 12-18 Monaten.

Inwiefern es zur Ausbildung von grossen überschüssigen Hautlappen kommt, ist einerseits abhängig vom Gewebetyp einer Person sowie vom Ausmass des Gewichtverlustes und andererseits vom Alter. Entstehen durch diese Hautlappen chronische Irritationen und Infekte, können sogenannte Fettschürzenoperationen von der Krankenkasse übernommen werden. Die Kosten hierfür müssen bei der Krankenkasse beantragt werden. Hier hilft die plastische Chirurgin oder der plastische Chirurg bei der Antragsstellung. Eine Kostenübernahme machen Krankenkassen meist vom Vorliegen gesundheitlicher Probleme oder einer eingeschränkten Arbeitsfähigkeit abhängig.

Die Nebenwirkungen schwanken in ihrem Auftreten und Ausmass und sind schwierig vorherzusagen. Einige Leute berichten über Probleme wie Durchfall, vermehrtes Abgehen von Wind und Erbrechen. Die meisten Nebenwirkungen können durch Änderungen in der Nahrungszusammenstellung vermindert werden. Mangelernährung ist selten mit den gegenwärtigen Eingriffen, obwohl Vitamin/Mineraliensubstitution ausserordentlich wichtig ist. Alle Patientinnen und Patienten müssen ihr Leben lang bestimmte Zusätze nehmen, da die Operation Änderungen in der Absorption von Nährstoffen und eine verminderte Flüssigkeitsaufnahme verursacht.

Dies ist bei jeder Person unterschiedlich und hängt jeweils vom Eingriff ab. Jede postoperative Komplikation führt verständlicherweise dazu, dass sich die Aufenthaltsdauer der Patientin oder des Patienten verlängert. Im Durchschnitt, ohne Komplikation nach der Chirurgie, beträgt der Aufenthalt für einen laparaskopischen Magenbypass oder eine Schlauchmagenresektion etwa 4-7 Tage. Die Patientinnen und Patienten können gewöhnlich 3-4 Wochen nach der Operation wieder arbeiten.

Die Durchführung einer operativen Massnahme und die Übernahme der damit verbundenen Kosten für Narkose, stationären Aufenthalt, Medikamente usw. werden von den Krankenkassen übernommen, wenn

  1. ein Body-Mass-Index (BMI) von über 35 kg/m2 vorliegt.
  2. eine zweijährige, adäquate Therapie zur Gewichtsreduktion erfolglos war, das heisst, wenn in dieser Zeit oder nachher kein BMI unter 35 kg/merreicht und auch gehalten werden kann. Bei einem BMI von über 50 kg/m2 ist eine Dauer von 12 Monaten ausreichend.
  3. eine schriftliche Einwilligung in die Verpflichtung zu lebenslanger Nachsorge im bariatrischen Netzwerk eines akkreditierten Zentrums vorliegt.
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